Tunis

Tunis Der bekannte Place de la Victoire in Tunis ist einer der lebendigen Plätze der Hauptstadt von Tunesien.

Reiseziel Tunis

20 % der Landesbevölkerung von Tunesien, etwa 3 Millionen Menschen, leben in der Hauptstadt Tunis, nahe dem Mittelmeer im Norden des Landes. Der See von Tunis, eine flache Lagune, liegt zwischen Tunis und dem Golf von Tunis. Die inneren Vororte liegen um die Innenstadt von Tunis herum, nördlich um die Belvédère-Hügel liegen die neuen Siedlungen Ariana und El Menzah, die Industrieviertel Ben Arous und Megrine grenzen im Süden an, und im Westen das Regierungs- und Villenviertel Le Bardo mit gleichnamigem Museum.

Sehenswürdigkeiten von Tunis

Die Innenstadt von Tunis mit ca. 800.000 Einwohnern scheint fast aus allen Nähten zu platzen. Beherrscht wird die Innenstadt durch die dem Champs Elysees nachempfundenen Avenue Habib Bourguiba und die weitläufige Altstadt (Medina) von Tunis - der größten Medina ganz Nordafrikas - die Besucher mit ihren Gassen, Häusern, Mausoleen, Märkten, Moscheen und Palästen als Zeugen Jahrhunderte alter großer Vergangenheit in den Zauber des Orients von 1001 Nacht entführt.
Zahlreiche Paläste und Moscheen entstanden unter türkischer Herrschaft in Tunis. Durch Modernisierungen ist von der Stadtmauer nichts geblieben, die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Medina von Tunis hat von ihrem Charme dennoch nichts verloren. Die 732 erbaute, nach der Großen Moschee von Kairouan wichtigste Moschee Tunesiens, Djamma ez-Zitouna (Ölbaummoschee), ist Mittelpunkt der 1500 x 800 m großen Medina im typischen Stil arabischer Altstädte mit verwinkelten Gassen, mitten im Marktviertel der zahlreichen zum Feilschen einladenden Souks (überdachte Marktgassen), die jeweils bestimmten Wirtschaftszweigen zugeordnet sind. Besonders interessant sind der Souk el Attarine mit Gewürzen und Parfums, der Stoffsouk (Souk des Étoffes) für herrliche Stoffe und Hochzeitskleider und der Souk al Blaghija der Schuhhändler. Der zentrale Soukbereich ist touristisch orientiert, die Randbereiche der Medina werden meist von Einheimischen aufgesucht. Ebenso zu jeder Jahreszeit sehenswert ist das morgendliche bunte Treiben auf dem Zentralmarkt im Zentrum von Tunis.

Die Stadtteile von Tunis

An der Grenze zwischen der Medina und der Ville Nouvelle (Neustadt) liegt die Place de la Victoire mit dem Bab el Bhar, dem einstigen Stadttor Porte de France. Die im 19. Jh. von Franzosen angelegte Neustadt von Tunis mit regelmäßigen Straßen im Schachbrettmuster, die wie die Gebäudearchitektur europäisch anmutet, liegt zwischen der Altstadt und dem See von Tunis.

Ein reichhaltiges Angebot an Clubs, Cafés, Diskotheken und Restaurants finden Nachtschwärmer in Touristenzentren wie Tunis. Die Caféstühle sind schon morgens früh besetzt, und auch um 8 Uhr sitzen schon erste Müßiggänger unter Ficusbäumen in der Mitte der 1,5 km m langen Hauptstraße und Hauptachse der Neustadt, der Prachtstraße Avenue Habib Bourguiba. Der starke Kontrast moderner Wolkenkratzer, französischen Flairs, orientalischer Tradition und Industrieregionen prägt das heutige Stadtbild. Auffällig ist der hohe Anteil junger Männer in den Cafés, die in Tunesien auch als Vermittlungsstelle für Arbeit dienen. Arbeitssuchende in Tunis suchen das nächste Café auf und treffen dort Lohnvereinbarungen mit Arbeitgebern.

Reges Treiben herrscht auf den Straßen von Tunis, auch das Leben der Wirtschaft hat begonnen. Autos quälen sich durch chaotischen Verkehr wie die überladenen Busse, und auch die Metro ist überfüllt.

Der ehemalige Villenvorort El Bardo, etwa 4 km westlich der Innenstadt von Tunis, beherbergt in der Mitte des 19. Jh. von türkischen Beys erweiterten herrschaftlichen Palast, inmitten einer großen gepflegten Parkanlage, heute das tunesische Parlament. Nicht zu verpassen, ein Besuch des wegen seiner römischen Mosaike wichtigsten afrikanischen Museums, Musée du Bardo, das die prunkvollen einstigen Haremsgemächer als Ausstellungsräume für Fundstücke aus punischer und römischer Zeit sowie arabischen Herrschaftsepochen nutzt: römische Mosaike, Sarkophage, Schmuck, Statuen, antike Stätten, Steinwerkzeuge u. v. m.

La Goulette reiht sich ein in die reichen Vororte Karthago, Gammarth, La Marsa, Sidi Bou Said. Der Badeort Hammaf liegt im Südosten. Doch auch Slums sind am Stadtrand entstanden.

Im Jahr 1914 entstanden während der Tunesienreise von Paul Klee und August Macke von Kairouan bis Tunis viele bedeutende expressionistische Bilder, unter anderem "die Tunesienreise", Aquarelle von August Macke.

Geistiges, kulturelles, politisches und wirtschaftliches Zentrum von Tunesien

Heute sitzen in Tunis am Rand der Medina, wo einst die Kashbah stand, mehrere Ministerien und der Ministerpräsident in prächtigen alten Palästen, und auch viele ausländische Unternehmen und Industriebetriebe haben hier ihren Sitz, obwohl die Regierung sich bemüht, sie auch weit außerhalb von Tunis anzusiedeln.

Tunis ist auch unbestrittene geistige Metropole mit intensivem Universitätsleben, Theatern, zwei namhaften Festivals, 12 Kinos mit neuesten einheimischen und internationalen Filmen in Synchronisation, vielen Buchhandlungen mit gesamt-arabischen und -europäischen Publikationen (meist aus Frankreich).
Tourismus ist eine wichtige Einkommensquelle von Tunis, weitere wirtschaftliche Hauptprodukte sind Olivenöl, Teppiche und Textilien.

Geschichte von Tunis

Im Grunde älter als das Land Tunesien ist die Geschichte von Tunis (Berberwort Tunes = Kap), einer der ältesten Mittelmeerstädte. Tunes, die numidische Stadt, existierte schon im 9. Jh. v. Chr. vor Eintreffen phönizischer Kolonisten. Thuni (so wurde Tunis von den Römern genannt) spielte in Karthagos Schatten nur eine schützende Vorpostenrolle.

Der schnelle Landeszugang und die an der leicht zu schützenden Bucht einmalige geographische Lage schafften ideale Ansiedlungsbedingungen. Tunis Blütezeit nach Karthagos Zerstörung durch Araberstämme im Jahr 692 endete 300 Jahre später. Im 9. Jh. diente Tunis kurzfristig unter den Aghlabiden als Residenz. Die Medina mit der Ez-Zitouna-Moschee entstanden in dieser Zeit.

Tunis andauernde Aufstieg zur Metropole begann erst 1229 mit Beginn der Hafsiden-Dynastie, die ihr zu einmaliger Blüte als Hauptstadt Ifriquias und führendes Handelszentrum mit Europa verhalf, was heute noch bedeutendsten Bauwerke bezeugen, nur fielen leider die alten Medina Mauern dem Metropolenausbau zum Opfer. Tunis zählte vom 12. bis 16. Jh. zu den reichsten und größten Städten der gesamten islamischen Welt.

Ein Eroberungsversuch Ludwig des IX. im Jahr 1270 schlug fehl, 1534 kam Tunis erstmals unter türkische Herrschaft, Karl V. eroberte es nur 1 Jahr später. Tunis unterstand spanischem Protektorat bis zu endgültiger türkischer Herrschaft im Jahr 1574. Die Stadt wuchs als Piraten- und Handelszentrum. Zahlreiche moslemische andalusische Flüchtlinge und viele Juden siedelten sich an und verhalfen Tunis zu kulturellem und wirtschaftlichem Aufschwung. Im 18. Jh. war Tunis ständiges Streitobjekt um die Macht im Mittelmeer kämpfender Nationen. Von November 1942 bis Mai 1943 wurde Tunis während des 2. Weltkrieges von den Achsenmächten als deren letzte Afrikabasis gehalten (Afrikakorps/Erwin Rommel).

Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1956 wanderten die meisten Europäer aus - fast ein Viertel der Bevölkerung, meist Franzosen und Italiener. Die Landflucht in Tunis führte zugleich zu großem Bevölkerungszuwachs und unzähligen Neubaugebieten. Als sich Tunis nach allen Seiten ausdehnte, rang es selbst dem Meer Bauland ab.

Die Arabische Liga hatte 1979 bis 1990 ihr Hauptquartier in Tunis, ebenso von 1982 bis 1993 die PLO, deren Hauptquartier 1985 im Strandbad Hammam Plage von der israelischen Luftwaffe bombardiert wurde. Über 60 Menschen kamen ums Leben.

Mobilität in Tunis

Die Franzosen bauten während der Kolonialzeit quer durch den See von Tunis einen 10 km langen Stadtbahn- und Schnellstraßendamm, der Tunis Innenstadt als Fortsetzung der Hauptstraße Avenue Habib Bourguiba mit der Hafenstadt La Goulette verbindet. Hier laufen alle Verkehrsverbindungen zusammen, obwohl Tunis im äußersten Nordosten Tunesiens liegt. Ganz auf die Hauptstadt ausgerichtet sind Flug- und Zugverkehr. Verbindung der Städte im Innern erfolgt nur durch Busse.

Tunis wird durch einen Kanal mit dem Meer verbunden, und die S-Bahn (Métro léger) verbindet die Innenstadt mit den Außenbezirken. Man kann sich völlig problemlos auf eigene Faust ohne Auto in Tunesien bewegen mit perfekt organisierten, typisch afrikanischen Louages (Sammeltaxen, d. h. 9sitzige Busse oder Kombis), die wirklich nur Fahrgäste nach freien Sitzplätzen aufnehmen. Jede größere Stadt hat Louage-Bahnhöfe, oft sind Bahnsteige beschildert.

Mit hilfsbereiten Fahrern findet man schnell eine Louage in die Wunschrichtung, die nach kurzer Wartezeit voll besetzt ist und startet. Klären Sie vor Abfahrt den Preis. Er ist zwar tariflich festgelegt, aber so lässt sich nachträglicher Nepp vermeiden. Früher auszusteigen ist auch möglich, doch zahlen Sie in jedem Fall den Fahrpreis für die Gesamtstrecke. Teilstrecken werden nur bei späterem Einsteigen gezahlt.

Nonstop fahren zwischen größeren Städten, z.B. Douz-Sfax-Sousse, auch (von Louage-Stationen) Expressbusse, die zwar etwas teurer sind, Sie aber schnell quer durch das Land bringen, zum Beispiel von Sousse nach Tunis in 2 Stunden.

Die Verständigung - Sprache in Tunesien

Mit Französischkenntnissen wird man keine Probleme haben, sich in Tunesien zurechtzufinden. In Touristenzentren sprechen viele Tunesier auch Deutsch. Amtssprache ist Arabisch im tunesischen Dialekt.

Kaufen und Feilschen in Bazaren

Souvenirpreise sind völlig überzogen, da ist hart bleiben und Feilschen gefragt. 20 % des geforderten Preises ist meist angemessen, d. h. man kann Händlern noch gute Gewinne lassen, wenn man bei ¼ des genannten Preises beginnt. Im Allgemeinen wird bei Lebensmitteln nicht gehandelt.

Foto: BishkekRocks / gemeinfrei

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